Reisen mit Kind – Erfahrungen mit Bus, Bahn, und Co.
Reisen, ob kurz (auch zum Supermarkt, zum Park, oder zur Bücherei) oder lang (einige Tage oder sogar Wochen), ob im Auto, mit dem Bus, der Bahn, oder im Flieger, ob mit den AuPair-Kindern oder mit den eigenen Kindern, ist immer eine anstrengende Sache – aber man kann sich vorbereiten!
Reisen mit Kind
Darüber wurde in vielen Blogs schon geschrieben und auch wir haben so unsere Erfahrungen gemacht, die denen dort sehr ähneln. Wir haben uns auch angewöhnt immer was zu essen und trinken mitzunehmen (fürs Kind wie für die Eltern), kleinere Spielsachen, die zum längeren Spielen einladen, genügend Windeln, Feuchttücher und auch Wechselkleidung ist immer zu empfehlen.
Reisen mit Kind im Bus
Unsere größte Umstellung nach dem Umzug von Deutschland nach England war der Verzicht auf den Kinderwagen. Aus Gewohnheit haben wir immer noch gerne den Kinderwagen mitgenommen, praktisch um Dinge unten reinzuschmeißen, Jacken drüber zu werfen oder das Kind unterwegs mal schlafen zu lassen. Jetzt wohnen wir jedoch in einem Stadtteil der nur über Busverbindungen verfügt und außerdem die Verbindung zwischen Innenstadt und Flughafen ist, also viele Menschen befördert werden die meist auch viel Gepäck mithaben. Nachdem die ersten kritischen Blicke kamen, öfters die Kinderwagenstellplätze besetzt waren und dann auch Menschen mit Kinderwagen komplett abgewiesen wurden bzw. Menschen mit Rollatoren, wurde es mir zu viel. Seitdem bin ich nur noch mit Tragehilfe unterwegs, ich bevorzuge derzeit die Manducca (Beispiele fuer Manduca’s). Seitdem ist Busfahren wieder angenehmer geworden. Auch die Tatsache dass man so die obere Etage der Doppelstockbusse mitnutzen kann ist ein Vorteil.
Reisen mit Kind im Flugzeug
Fliegen – ein tolles Abenteuer. Eins unser aufregendsten Erlebnisse war der Flug nach England auf dem ich nicht nur durch eine verrutschte Windel vollgepullert , sondern aufgrund von Turbulenzen im Flugzeug später auch noch vollgekotzt wurde. Seitdem habe ich beschlossen auch für Flüge ein Ersatzoutfit für die Eltern einzupacken. Daneben sind Feuchttücher wohl die größte Hilfe bei solchen Unfällen. Zumeist trifft man im Flugzeug zumindest auf verständnisvolles Flugbegleitpersonal, so dass man dort schnell Abhilfe schaffen kann. Die Mitnahme unseres Kinderwagens gestaltete sich auf den Flügen auch als sehr amüsant. Mal wurde er per Handscanner kontrolliert, mal mussten alle Räder abgeschraubt werden. Nur weil man ihn dann mit durch den Security-Check nehme kann heißt das noch lange nicht das man ihn dort benutzen kann. Wir durften ihn schon 3 Etagen tragen und das Kind dazu, da es weder Rampe noch Aufzug zum Rollfeld runter gab. Da war ich schon sehr froh, dass auf 2 Erwachsene 1 Kind und 1 Kinderwagen kam, das wäre sonst mit quengeligem Kleinkind interessant geworden… Ebenso das Abholen nach dem Flug, wir hatten alles dabei, von ordentlich neben dem Gepäckband stehen bis zu einfach mal mitten zwischen die (laufenden) Gepäckbänder abgestellt (auch dies ist mit einem beherzten Sprung übers Rollband und rüberwuchten gelöst worden, doch wie gesagt, alleine wäre das nicht so schön). Sehr lustig finde ich übrigens auch die Kinder-Anschnallgurte fürs Flugzeug. Also die netten Gürtel, die an den Gurt der Mutter gefädelt werden und dann einfach dem Kind umgelegt werden. Also mal ehrlich, zum einen gingen die immer auf, wurden länger und länger, so dass unser Kind durchflutschte und außerdem ist das im Notfall ja wohl keinerlei Sicherung. Aber zumindest das Gewissen der Fluggesellschaft ist beruhigt und als besorgte Eltern könnte man ja auch in extra Flugsicherung fürs Kleinkind investieren (Link 1 und Link 2). Es ist eh interessant wie variable die einzelnen Fluggesellschaften Reisen mit Kind handhaben, angefangen von Kinderflugpreisen (meist ½ – ¾ des Erwachsenenpreises) bis hin zur Gepäckmitnahme (Kinder haben ja kein Gepäck, oder?) kann man so einiges erleben. Hat man verschiedene Fluggesellschaften zur Auswahl lohnt sich der Vergleich, meist ist man jedoch aufgrund der Strecke (oder Uhrzeit, ö.ä.) leider gebunden.
Reisen mit Kind und Restaurants
Wenn kleinere oder größere Malheure in Restaurantsettings passieren sind die Eltern meist schnell und entsprechend organisiert. Jedoch die Blicke kinderloser Gäste meist pikiert und die Kellner eher überfordert. Familienfreundliche Restaurants und Cafés findet man meist nur auf dem Papier, selten in der Realität. Schade eigentlich!
Reisen mit Kind und der Bahn
Das Reisen mit der Bahn (bisher vor allem der Deutschen Bahn) war auch sehr interessant. Da wir meist so um die 6 Stunden Fahrtzeit zu unseren Eltern hatten, blieb viel Zeit sich mit den Umständen auseinanderzusetzen. Interessanterweise waren meist die Kinderabteile nicht gerade Kinderfreundlich, sie waren lediglich mit Familien vollgestopft. Gerne auch mit Familien, die gar nicht dort gebucht hatten, da sie es einfacher fanden ohne Buchung zu fahren. Für mich ist das Geld für eine Reservierung mittlerweile gerne investiert und ich bin auch besser geworden diese Plätze auch einzufordern. Scheinbar sehr zum Unverständnis der ohne Reservierung–Fahrer. Dazu kommt noch das bei uns bisher keine Reservierungsanzeige am Kleinkindabteil unsere Reservierung angezeigt hat. Leider hat die DB im Rahmen der Kinderabteile vergessen, das meist auch ein Kinderwagen oder bei einer Belegung mit mehreren Familien mehrere Kinderwagen dabei sind. Man hat also nicht nur das Problem erstmal an seinen Platz zu kommen, sondern auch noch den Kinderwagen in den Zug, in die Nähe des Kinderabteils geschweige denn ins Kinderabteil zu bekommen. Hat man dies dann erfolgreich gemeistert, versucht man zu verhindern, dass sich das Kind/die Kinder sich Platzwunden an den Tischkanten holen, Quetschungen an den Türen, Reste vom Boden essen oder ähnliches. Die meisten Abteile haben keinerlei Möglichkeit abzudunkeln; ist man noch in der besonderen Position zu stillen, hat man so oftmals neugierige/interessierte/abwertende Blicke von Mitfahrern oder anderen Menschen auszuhalten, besonders an den Bahnhöfen. Aber gehen wir mal von dem Optimum aus: wir haben auch schon den Genuss gehabt in einem tollen ICE-Abteil zu fahren, mit Spielmöglichkeit, Vorhang zum Abdunkeln und dann auch noch nettes Personal das eine Kinderfahrkarte ausgestellt hat. Es geht also DB!
Reisen mit Kind zu Fuß
Wir sind auch begeisterte Fußgänger. Jedoch sollte man beim Reisen auch darauf achten ob dies im jeweiligen Land/Stadt eine Option ist. So würde ich nicht mehr mit Kinderwagen nach Amsterdam reisen. Dort ist durch den Straßenbelag (mehrheitlich Kopfsteinpflaster) und die hohen Kanten (fast überall, nicht nur an Straßenkreuzungen sondern auch Eingänge zu Läden usw.) ein durchkommen manchmal schwer. Ich habe an einem Tag nach 2 Stunden entnervt den Rückweg angetreten, da ich noch nicht mal in den Buchladen reinkam. Auch wenn die Menschen sehr kinderfreundlich sind und gerne auch mal ihre Hilfe anbieten, so ist es doch für mich nur noch ohne Kinderwagen und mit abgestilltem Kind ein Genuss in solch an sich wunderschönen Städten.
Reisen mit Kind – Eure Erfahrungen?
Wir reisen gerne mit Kind, es ist so schön mit ihr die Welt zu entdecken. Einen anderen Blickwinkel einzunehmen und einfach auch mal langsamer durch die Welt zu gehen. Wie geht’s euch damit? Was habt ihr mit euren Kleinen schon auf Reisen erlebt? Oder habt ihr auch schon für 500 m eine halbe Stunde per Pedes gebraucht, da so viel Aufregendes zu beobachten war?